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Karte von Meißen und Umgebung
Reprint des Farbdruckes der "Karte von Meißen und Umgebung" von Dr. Bargmann,
erschienen 1916 in zweiter Auflage im Verlag von Albert Buchheim, Meißen.
Die Zeichnung für die Karte schuf C. Optz von der Geographischen Anstalt Leipzig.
Blattformat 42 x 60 cm (DIN A2)
Diese Umgebungskarte Meißens erschien 1916 in zweiter (vermutlich
unveränderter) Auflage. Die erste Auflage brachte Schuldirektor Dr.
Bargmann um 1907 heraus, etwa zeitgleich zu seinem Stadtplan von Meißen.
Bei dieser Umgebungskarte wird das Anliegen schnell deutlich: Schaffung
einer inhaltlich korrekten, aber graphisch vereinfachten und für den
Schulgebrauch geeigneten Karte.
Charakteristisch dafür ist die flächenhafte Darstellung der
Höhenschichten in Farbstufen zwischen Grün und Braun, wie sie erstmals
1883 Carl Diercke in seinem Schulatlas verwendet. Um die Farbe Gelb
erweitert, findet dieses anschauliche Prinzip später Eingang in die
Karten der Heimatkundebücher und Schulatlanten und der für den
Lehrbetrieb bestimmten Wandkarten. Die bebauten Flächen sind dabei, wohl
in Anlehnung an die aus der Vogelschau sichtbaren roten Ziegeldächer,
rot dargestellt.
Durch die farbige Abstufung des Reliefs kommt sehr deutlich der
Charakter der Meißner Umgebung zum Ausdruck: Das tief gelegene Elbtal
mit seiner großen, völlig ebenen Aufweitung in der Nassau, umgeben vom
höher gelegenen, von schmalen Tälern durchschnittenen leicht gewellten
Hügelland.
Kurios: Schuldirektor Dr. Bargmann legte einen „Nullmeridian“ durch den
Meißner Marktplatz. Von hier aus kann man anhand des Gradnetzes in
Kilometerschritten die Entfernungen ins Umland ablesen. Als
pädagogisches Hilfsmittel ist zusätzlich in der ausführlichen Legende
unter dem Kartenblatt ein Quadrat mit einer Kantenlänge von einem
Kilometer abgebildet – ein Quadratkilometer. Um den Unterschied zur
„Quadratmeile“ zu verdeutlichen, ist eine solche als rote Linie direkt
in die Karte eingezeichnet.
Inhaltlich ist Plan allerdings nicht mehr auf dem neuesten Stand. Seit
der ersten Auflage hatte sich das Stadtgebiet Meißens erheblich
erweitert, Gemeinden wie Nieder- und Oberspaar, Zaschendorf, Zscheila
und Bohnitzsch waren hinzugekommen. Die hier noch dargestellte
Stadtgrenze entspricht der Situation von 1907.